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DIE MALAYISCHE HALBINSEL.

Dampferverbindungen: von Rangoon, s. S. 280; von Madras s. S. 82
(in 12 Tagen); am besten von Colombo, von wo ungefähr 2mal wöch.
Dampfboote nach Penang-Singapore gehen (vgl. S. 25/26), u. a. Norddeut-
scher
Lloyd
jeden 2. So. bis Penang, 1278 M., in vier Tagen, für 214 R.
50 c., 160 R., 66 R., bis Singapore, 1673 M., in 6 Tagen, für 247 R. 50,
181 R. 50, 77 R.; ebenso alle 14 Tage die Peninsular & Oriental S. N.
Comp.;
1mal monatl. der österreichische Lloyd, die Marittima Italiana
usw.; 2mal monatl. die niederländische Gesellschaft Nederland (S. 2) über
Sabang (Insel vor der N.-Spitze von Sumatra) nach Singapore.

Die Fahrt von Colombo nach Penang geht über den Bengalischen Meer-
busen
, im S. der (nicht sichtbaren) Nikobaren vorüber, die mit den nördl.
anschließenden Andamanen zu der versunkenen Gebirgskette gehören,
die das Arakangebirge (S. 253) in großem Bogen mit Sumatra verband.
Sie sind seit 1858 im Besitz der Engländer, die hier eine Strafkolonie für
Verbrecher eingerichtet haben. Am dritten Tage erscheint das bergige,
üppig bewaldete Nordende von Sumatra, mit dem Leuchtturm Willems
Torn. Das Schiff steuert zwischen den vorliegenden Inseln (l.) Pulo Weh
und (r.) Pulo Brass hindurch, dann an der Nordküste von Sumatra vorüber,
an der der Leuchtturm auf dem Kap Diamant sichtbar wird, und quer
über die Malakka-Straße nach Penang (S. 283).

Die Malayische Halbinsel ist der südliche Ausläufer Hinter-
indiens
, zwischen dem Bengalischen Meerbusen und der Malakka-
straße
im W., dem Golf von Siam und dem Südchinesischen Meere
im O. Sie ist etwa 1500km lang, in ihrem nördlichen, zu Siam
gehörigen Teile durchschnittlich 100, in ihrem südlichen, unter
britischem Schutz stehenden Teile bis 300km breit. Die Gebirgs-
ketten
, die sie der Länge nach durchziehen, bestehen aus Granit
und Gneis, primären Tonschiefern, Sand- und Kalkstein und steigen
bis zu 3000m auf. Das Gestein, besonders der Verwitterungsschutt,
ist reich an Zinn, dessen Ausbeute fast die Hälfte der gesamten
Zinnproduktion der Erde umfaßt, ferner an Gold, Blei, Eisen,
Kupfer, Zink und Wolfram; Kohlen sind neuerdings gefunden wor-
den
. Das Innere ist von Urwald erfüllt, der ausgezeichnetes Bau-
holz
, Guttapercha und Kokosnüsse liefert; die sumpfigen Küsten-
säume
sind mit Mangrovendickicht bedeckt. Von Fruchtbäumen
seien erwähnt der Zibethbaum (Durio zibethinus; S. 42) und die
Mangostinen (Garcinia Mangostana, S. 19). Die Ebenen erzeugen
Reis und Zucker; angebaut werden Kokospalmen, Kaffee, Tapioka,
Kakao, Ananas, Gambir (ein Farbstoff aus der Uncaria gambir) und
namentlich Para-Gummi. Von großen Tieren sind im Innern noch
Elefanten, Tapir, Nashorn und Tiger häufig.

Die Bevölkerung beläuft sich auf etwa 2700000 und besteht
hauptsächlich aus Malayen, die im Mittelalter eingedrungen sind
und die kulturlosen Urstämme der Sakai, Semang usw. auf wenige
Stellen im Waldgebirge beschränkt haben, und aus Chinesen, die
erst seit dem XIX. Jahrh. eingewandert sind. Die Malayen gehören